Auch die Neuauflage des Moustache Samedi 27 Trail mit neuem Bosch Performance CX-Motor ist auf den ersten Blick extrem durchdacht und lässt mit seinem sexy Look unsere Herzen höher schlagen. Überzeugt das 6.999 € teure Top-Modell Moustache Samedi 27 Trail 10 auch auf dem Trail?
Hier findet ihr alles über den Test des besten E-MTB 2020.
Für 2020 hat Moustache eine komplett neue Modellpalette auf die Beine gestellt. Warum? Die französische Bike-Brand aus den Vogesen Moustache arbeitet eng mit dem Motorenhersteller Bosch zusammen. So wurde der neue Bosch Performance Line CX in Kombination mit dem internen 625-Wh-Akku formschön und optisch sehr schlank in das brandneue Moustache Samedi 27 Trail 10 integriert. Auch alle anderen Bosch-Komponenten, wie den Geschwindigkeitssensor oder das Kiox-Display, integriert Moustache vorbildlich in das super schicke, 6.999 € teure Samedi Trail.
Ausstattung, Gewicht und technische Daten des Moustache Samedi 27 Trail 10
Die Ausstattung des Samedi Trail markiert den unteren Einsatzbereich unseres Vergleichstest und legt den Fokus auf Trail und Touren. Zwar liefert es 150 mm Federweg an Front und Heck, verlässt sich dabei aber auf die FOX 34-Gabel, die weniger für krasses Gelände ausgelegt ist. Am Heck setzt Moustache als einziger Hersteller im gesamten Test nicht auf das Know-how von RockShox oder FOX, sondern verbaut den eigens entwickelten Moustache Magic Grip Control-Dämpfer. Für das von uns getestete 22,77 kg schwere Aluminium-Bike hat Moustache bei ihren hauseigenen Just-Laufrädern und Lenkern Carbon eingesetzt. Gepaart wird der Laufradsatz mit 27,5 x 2,8”-MAXXIS-Reifen in der pannenanfälligen EXO-Karkasse.
Moustache Samedi 27 Trail
6.999 €
Ausstattung
Motor Bosch Performance Line CX 75Nm
Akku Bosch PowerTube 625Wh
Display Bosch Kiox
Federgabel FOX 34 Factory FIT4 150 mm
Dämpfer Moustache Magic Grip Control 150 mm
Sattelstütze Moustache Teleskope 100 – 170 mm
Bremsen Shimano XTR 200/180 mm
Schaltung Shimano XTR 1x12
Vorbau Moustache 3D-forged Alloy 60 mm
Lenker Moustache Just Carbon 760 mm
Laufradsatz Moustache Just Carbon 27,5"
Technische Daten
Größe S M L XL
Gewicht 22,77 kg
Zul. Gesamtgewicht 150 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 127 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme ja
Besonderheiten
Geometrie und Größe des Moustache
Die Geometrie des Moustache ist alles andere als extrem. Mit einem Lenkwinkel von 66,9° ist es minimal steiler als das Canyon Spectral:ON. Die 430 mm langen Kettenstreben sind dafür ganze 3 cm länger.
Größe | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Oberrohr | 570 mm | 600 mm | 625 mm | 650 mm |
Steuerrohr | 100 mm | 110 mm | 130 mm | 140 mm |
Lenkwinkel | 66,9° | 66,9° | 66,9° | 66,9° |
Sitzwinkel | 75,4° | 75,4° | 75,4° | 75,4° |
Kettenstrebe | 460 mm | 460 mm | 460 mm | 460 mm |
Tretlager Höhe | 347 mm | 347 mm | 347 mm | 347 mm |
Radstand | 1.177 mm | 1.209 mm | 1.236 mm | 1.264 mm |
Reach | 408 mm | 435 mm | 456 mm | 478 mm |
Stack | 603 mm | 612 mm | 625 mm | 639 mm |
Das Moustache Samedi 27 Trail 10 im Test
Einmal auf dem Moustache Samedi 27 Trail 10 Platz genommen, kommt das große WOW mit der ersten Pedalumdrehung. Die entspannte Sitzposition und der butterweich ansprechende Moustache-Dämpfer sorgen für maximalen Komfort auf jedem Untergrund. Wird es steiler und technischer, überrascht das Moustache: Es ist trotz flach profilierten MAXXIS Rekon+ Hinterreifen der beste Kletterer im Test! Das Fahrwerk saugt alle Unebenheiten im Trail perfekt auf, weicht Wurzeln und Steinkanten geschmeidig aus und sorgt für nicht enden wollende Traktion am Hinterrad. Während man in bestimmten Situationen mit anderen Bikes versucht, weit nach vorne gebeugt das Vorderrad unter Kontrolle zu halten, genießt man mit dem Moustache Samedi 27 Trail 10 entspannt die Natur – manchmal sogar freihändig. Super präzise und mit ungeahnter Leichtigkeit windet man sich selbst verblockte, enge und anspruchsvolle Trails nach oben.
Kein anderes Bike im Vergleichstest klettert so gelassen und souverän wie das Moustache Samedi 27 Trail 10.
Aber muss nicht das butterweiche, sensible Fahrwerk im ruppigen Downhill an seine Limits kommen? Weit gefehlt! Denn obwohl der Hinterreifen am Boden zu kleben scheint, schlägt er auch bei größeren Hindernissen nicht harsch durch und liefert ausreichend Gegenhalt zum Pushen oder Abspringen. Geht es schneller und ruppiger zur Sache, sind es vor allem die unterdimensionierte FOX 34-Federgabel und die mit einer 180-mm-Scheibe zu schwache Hinterradbremse, die einen ganz unbewusst das Tempo reduzieren lassen. Statt auf Highspeed-Ballern steht das Moustache Samedi 27 Trail 10 eher auf technische Herausforderungen auf dem Trail. Dank ausgewogener Lastverteilung und direktem Handling ist es mit ihm ein Leichtes, um Hindernisse herumzuzirkeln oder um sie zu überrollen.
Speziell statt Stangenware: Beim Dämpfer setzt Moustache mit Erfolg auf den selbst gebauten Magic Grip Control-Dämpfer – das Samedi 27 Trail 10 hat einen der besten Hinterbauten im Test.
Tuning Tipp: pannensicherer Hinterreifen | 200-mm-Bremsscheibe am Hinterrad
Fahreigenschaften
7Agilität
- träge
- verspielt
Laufruhe
- nervös
- laufruhig
Handling
- fordernd
- ausgewogen
Fahrspaß
- langweilig
- lebendig
Motor-Feeling
- digital
- natürlich
Motor-Power
- schwach
- stark
Preis-Leistung
- schlecht
- top
Fazit
Das Moustache Samedi 27 Trail 10 ist mit großem Abstand der beste und komfortabelste Kletterer in unserem Vergleichstest. Auch wenn das Bike mehr auf Touren ausgelegt ist, muss es den Downhill nicht fürchten. Mit Leichtigkeit lassen sich auch technische Herausforderungen in niedrigerer Geschwindigkeit meistern. Look und Motor-Integration sind auf absolutem Top-Niveau.
Tops
- bergauf der heilige Gral
- überragende Hinterbau-Performance dank Custom-Dämpfer
- Geschwindigkeitssensor und Display top integriert
- sexy Look
Flops
- bergab durch Ausstattung limitiert
- wenig Sicherheitsgefühl im Steilen
Mehr Informationen zum Moustache Samedi 27 Trail 10 findet ihr auf moustachebikes.com.
Das Testfeld
Hier findet ihr alles, was ihr über den Test des besten E-Mountainbike 2020 wissen müsst.
Alles Bikes im Vergleichstest: BULLS SONIC EVO AM 6 | Cannondale Moterra 1 | Canyon Spectral:ON 9.0 | COMMENCAL META POWER 29 TEAM 2020 | CONWAY XYRON 927 Carbon | CUBE Stereo Hybrid 160 HPC | FANTIC XF1 180 Race | FOCUS JAM² 9.9 DRIFTER | Giant Reign E+ 0 Pro | Haibike XDURO Nduro 10.0 | Liteville 301 CE MK1 | MERIDA eONE-SIXTY 10K | Moustache Samedi 27 Trail | Norco Range VLT C1 | NOX Hybrid Enduro 7.1 | Orbea WILD FS M-LTD | Pivot Shuttle 29 | Rocky Mountain Altitude Powerplay Carbon 90 Rally Edition | ROTWILD R.X750 ULTRA | SIMPLON Rapcon Pmax | Specialized Turbo Kenevo Expert | Specialized S-Works Turbo Levo | Trek Rail 9.9 | Whyte E-180 RS V1 | YT DECOY CF Pro Race
Entspanntes und komfortables Biken auf breiten befestigten Wegen, bergauf wie bergab.↩
Uphill auf einfachen Trails mit wenig Hindernissen, weiten Kurvenradien und gemäßigter Steigung.↩
Aktives Fahren und spielen mit dem Gelände auf einfachen Trails mit wenig Hindernissen, weiten Kurvenradien und im gemäßigten Gefälle.↩
Uphill auf Wanderwegen und Singletrails im anspruchsvollen Gelände, beispielsweise mit losem Untergrund, Stufen, Wurzeln, engen Kurven und teilweise extremer Steigung.↩
Downhill auf Wanderwegen und Singletrails im anspruchsvollen Gelände, beispielsweise mit losem Untergrund, Stufen, Wurzeln, engen Kurven und kleinen Sprüngen sowie Steilabfahrten.↩
Ballern bei Highspeed auf schnellen und teilweise sehr ruppigen Trails mit großen Sprüngen und Hindernissen, die sich nicht überrollen lassen.↩
Das Rating der Fahreigenschaften bezieht sich auf die Räder im Vergleichstest und den aktuellen Entwicklungsstand von E-Mountainbikes. Die besten Bikes schaffen es, vermeintlich gegenteilige Fahreigenschaften in sich zu vereinen und sind so z. B. agil und laufruhig zugleich. Das Handling beschreibt die Balance des Bikes im Gelände bergab. Die Angaben zur Motorpower beziehen sich auf das Fahrgefühl im Gesamtkontext des Bikes, nicht auf den Motor isoliert – dadurch können die Werte zwischen gleichen Motoren variieren.↩
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Words: Felix Stix, Robin Schmitt, Jonas Müssig Photos: Finlay Anderson, Robin Schmitt, Felix Stix, Markus Frühmann